Förderverein Torfbacken e.V.
Geschichte

Geschichte

Förderverein Torfbacken e.V.

Der Verein, gegründet im Mai 1995, bemüht sich um die Förderung der Forschung und Erhaltung von Kultur- und Denkmalschutz. Es werden Gerätschaften des Torfbackens restauriert, erhalten und maßstabsgetreu nachgebaut. Die Vision, das Torfbacken nochmals zu demonstrieren, wurde am 20.Juli 1997 erstmals umgesetzt. Mars Dieter Timm und Gleichgesinnte erhielten vom Kreis Dithmarschen die Torfbackgenehmigung und eine Moorkuhle zur Verfügung gestellt von Klaus Söth.

Nach ca. 40 Jahren wurde erstmals wieder ein Pferd vor die Torfkarre gespannt und vor vielen begeisterten Zuschauern wie „früher“ Torf gebacken. 

Jedes zweite Jahr im Juli und August wird der Verein bemüht sein, seine bislang gespendeten und aufgearbeiteten Geräte rund um das Torfbacken auszustellen und vorzuführen. 

Moor 

Moore sind Feuchtgebiete, welche sich durch einen Wasserüberschuss entstehen.
Der Wasserüberschuss ergibt sich durch Niederschläge oder austretendes Mineralbodenwasser.  

Es wird zwischen Flach-bzw. Nieder- und Hochmoor unterschieden.
Das Flachmoor (Niederungsmoor) ist vom Grundwasserstand abhängig und bildet sich bei Verlandung von Seen, Teichen und Flussläufen.
Ein Hochmoor lebt allein von atmosphärischen Niederschlägen, einer hohen Luftfeuchtigkeit und geringer Wärme, was eine niedrige Verdunstung zur Folge hat.
Das Wasser in den Hochmooren ist im Gegensatz zu Niederungsmooren durch die fehlende Verbindung zum Grundwasser extrem nährstoff- und kalkarm. 

Torf

Moore sind im geologischen Sinne natürliche Bildungs- und Lagerstätten von Torf (mind. 20-30cm) an der Erdoberfläche. Torf ist ein brennbares Produkt, welches durch die Zersetzung pflanzlicher Stoffe unter Luftabschluss als Übergangsstufe zur Braunkohle und Steinkohle entsteht.
In Hochmooren kommt der Faser- und Weißtorf vor, diesen zeichnet die helle Farbe und die noch zu erkennenden Moos und Arten von Gräsern aus. Faser- und Weißtorf ist ca. 2400 Jahre alt und hat einen geringen Heizwert von ca. 2000 kcal/kg.
Niedermoore weisen dahingegen Schwarztorfschichten unter dem Grundwasserspiegel auf.
Dieser Schwarztorf ist ca. 4.500 Jahre alt und hat einen Brennwert von ca. 2400 kcal/kg. 

Torfbacken & Torfgewinnung im Süderholmer Moor

Der Torf im Süderholmer Moor ist guter, schwarzer Torf und sitzt tief in der Erde.
Die Torfgewinnung bildete rund um 1930 eine Haupteinnahmequelle in Süderholm.
Es gibt die Methode des „Rutsmieten“, wobei Gräben ausgehoben aus denen anschließend die Torferde herausgeworfen wird. Des Weiteren gibt es die Methode des Torfabstechen, die sog. „Tagebaumethode“. Bei dieser Methode wird der trockene Torf von einer Moorwand abgeteilt.
Die Bereitung des Backtorfes kann jedoch nur durch Ketschern oder das maschinelle ausheben des Torfes durchgeführt werden.

Mit einer Ketschermaschine wird vom Torfbackverein demonstriert, wie früher Torf gewonnen wurde. Die Maschine hat einen ca. 5m hohen quadratischen, unten verschließbaren Förderschacht und wird am Ufer einer Moorkuhle ins Wasser gelassen.
Nachdem der Schacht in die Erde gelassen und geschlossen wurde, wird der Torf mit Muskelkraft durch ein Schwungrad, über ein Zahnradgetriebe, den Schaft hinaufgefördert.
Anschließend wird der Torf aus dem Schacht in die Torfkarre gefüllt. Die Torfkarre hat mehrere Messer im inneren und wird dann vor ein Pferd gespannt, um den Torf zu einem dicken Brei durchzuarbeiten. Folglich wird der Torf auf dem Rasen zum Trocknen ausgebreitet.