Torfbacken im Süderholmer Moor August 2024
Torfbacken im Süderholmer Moor August 2024

Torfbacken im Süderholmer Moor August 2024

Der Vorsitzende des Förderverein Torfbacken e.V., Mars Dieter Timm eröffnet den historischen Torfbacktag im Süderholmer Moor mit dem plattdeutschen Gedicht von dem Heider Heimatdichter Klaus Groth „Dat Moor“ und

entführt auf plattdeutsch die Besucher in die Entstehung des Süderholmer Moores  bis hin  zu seiner  Brennstoffgewinnung ,nämlich Brenntorf, hauptsächlich zum Befeuern des Herdes in der Küche zum Essenkochen.

Im Hintergrund ist die schwere eiserne Torfpresse zu sehen, die von einem alten Traktor, einen Lanz Bulldog über Flachriemen angetrieben wird. In den großen Trichter wird der frische Torf geschaufelt, der nach unten auf die umlaufende Doppelschnecke fällt, die den Torf zusammenpresst und durch das „Mundstück“ zu einem 20 cm breiten und 10 cm hohen Torfstrang auf ein ca. 1 m langes Ablegebrett schiebt. Nun wird der Torfstrang mit einem Schlagmesser zu ca. 30 cm lange Torfsoden geteilt. Die Torfsoden werden nun auf dem Brett zum Trocknungsplatz getragen und dort auf der Wiese zum Trocknen abgelegt.

Mit der eisernen schweren Ketschermaschine wird der Torf bis zu 5 m aus der Tiefe der Moorkuhle herausgeholt und in die Backkarre geschaufelt. Dazu werden ca. 30 l Moorwasser hinzu geschüttet. Nun wird die Karre von einem Pferd über die Moorwiese gezogen, dabei werden der frische Torf und das Wasser zu einem Torfbrei vermischt, der über eine ausgelegte Backform mit 72 Fächern ausgekippt und in diese fest eingestrichen wird. Dann wird die Torfbackform für eine neue Mischung umgelegt.

Die einzig noch erhaltene Windmühle zum Antrieb einer Entwässerungsschnecke im Dellstedter Moor wurde zufällig auf dem Heuboden von Peter Pewe entdeckt, dessen Großvater sie vor etwa 100 Jahren baute. Aufgrund von Wurmbefall ist sie nicht mehr funktionsfähig, dient aber als Vorlage für einen Nachbau. Zimmerer-Lehrwerkmeister Jörg Nienhüser vermess die Mühle und ließ sie zusammen mit Lehrlingen in Dithmarschen nachbauen. Besonders aufwendig waren die hölzernen Getrieberäder, deren Zähne in Handarbeit gefertigt wurden. Maurerlehrlinge errichteten die Fundamente, während ein lokales Unternehmen die Baggerarbeiten unentgeltlich ausführte und die Metallarbeiten gesponsert wurden. Das gesamte Projekt wurde von Umwelt-BINGO gefördert.

Wir sehen uns 2026 wieder im Süderholmer Moor.
Vielen Dank für die tolle Mitarbeit und alle Besucher!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert